Er ist Schauplatz zahlreicher Mythen und Märchen, ein wichtiges Ökosystem sowie ein bedeutender Wirtschaftsfaktor: Der Wald. Viele Menschen verbinden „Wald“ mit ursprünglicher Natur und Wildnis. Doch damit hat ein Großteil der Wälder nur noch wenig zu tun. Fast die gesamte Waldfläche in Deutschland ist eine durch den Menschen geprägte Kulturlandschaft. Obwohl Menschen den Wald wirtschaftlich nutzen, bietet er (noch) vielfältige Lebensräume für Tiere und Pflanzen und bindet als „Klimaschützer“ pro Hektar bis zu 10 Tonnen Kohlenstoffdioxid jährlich.

Um unseren Schülerinnen und Schülern die enorme Bedeutung der Wälder für Menschen, Tiere und Pflanzen näher zu bringen, veranstaltete die Fachschaft Biologie für die 5. Klassen einen „Wald-Erlebnis-Tag“, der von Frau Schulz (Erlebnis- und Umweltbildung Burgau) geleitet wurde. Wir planten für beide Klassen jeweils einen Ausflug in den nahe gelegenen Wald, in welchem heimische Bäume und verschiedene Waldbewohner mit allen Sinnen entdeckt und erforscht werden sollten. Leider spielte das Wetter für die 5a nicht mit. Es regnete in Strömen, so dass eine Waldwanderung nicht möglich war. Um unseren Schülerinnen und Schülern den Waldtag trotzdem ermöglichen zu können, besuchte uns Frau Schulz an der Schule.

Mit im Gepäck hatte sie interessantes Anschauungsmaterial zu den wichtigsten heimischen Baumarten und einem sehr nützlichen Waldbewohner. Zunächst durften die Schülerinnen und Schüler zeigen, was sie schon alles über den Wald und die verschiedenen Baumarten wissen. Anschließend stellten wir uns die Frage, wie es ein Baum schafft, entgegen der Schwerkraft Wasser und Mineralstoffe aus dem Boden bis in die Blätter zu transportieren. Mithilfe eines sehr anschaulichen Modells und eines Versuchs konnten wir diese Frage schnell klären. Nun wurden die Kinder selbst aktiv. Die verschiedenen Spiele zu den Themen „Aufbau eines Baumes“, „Gefahren für den Wald“  und „Wie jagt eine Fledermaus?“ vermittelten Wissenswertes und machten viel Spaß. Selbst Hand anlegen konnten die Schülerinnen und Schüler beim Ermitteln des Durchmessers eines Baumstammes mit einer Kluppe. In einem Wald gibt es aber nicht nur Pflanzen zu entdecken – auch Tiere spielen in diesem Ökosystem eine tragende Rolle. Ein sehr nützlicher und leider bedrohter Waldrandbewohner ist die Fledermaus. Wie gut, dass die Fledermaus Frau Schulz´ Lieblingstier ist. So wusste sie viel Erstaunliches über das einzige aktiv flugfähige Säugetier zu erzählen. Der Vormittag verging wie im Flug und schon war es Zeit, sich von Frau Schulz zu verabschieden.

Mehr Glück mit dem Wetter hatte die Klasse 5b zwei Tage später – der Regen hat sich verzogen und die Sonne zeigte sich. Einem Ausflug in den Wald stand nichts im Wege! Unser Ziel war zunächst der Rodelberg, wo Frau Schulz bereits mit ihrem Hund Cory, einem Kleinen Münsterländer, auf uns wartete. Nach einer kurzen Vorstellungsrunde wanderten wir in den nahe gelegenen Wald, wo die Schülerinnen und Schüler viel Wissenswertes zu den häufigsten heimischen Nadel- und Laubbäumen lernen konnten. Nach einem Marsch durch den Wald erreichten wir unser nächstes Ziel – den Generationenpark Burgau. Dort fanden wir ausreichend Platz für einen Sitzkreis, so dass auch in der Klasse 5b die wichtigsten Fragen rund um den Wald anschaulich erklärt werden konnten. Natürlich durften die Kinder die Lerninhalte auch diesmal auf spielerische Art und Weise erfahren und „begreifen“.

Nach einer Pause ging es auch schon wieder zurück zum Rodelberg, wo wir noch Corys Gebiss betrachten durften. Als Hund ist Cory ein Fleischfresser und besitzt ein sogenanntes Raubtiergebiss. Beeindruckend waren die spitzen Fangzähne, die dem Fangen und Festhalten der Beute dienen. Die scharfkantigen Reißzähne helfen beim Zerschneiden der Fleischstücke. Erstaunt waren die Schülerinnen und Schüler darüber, dass man mit einem Raubtiergebiss sogar Knochen aufbrechen kann, um an das nahrhafte Knochenmark zu gelangen. Nun war es aber an der Zeit, wieder an die Schule zurückzukehren.

Wir bedankten uns bei Frau Schulz für die interessanten und lehrreichen Stunden und hoffen, dass wir auch in Zukunft an weiteren spannenden Veranstaltungen teilnehmen dürfen.

 

Wild auf Wald