Das wünschen wir allen Menschen und sind entsetzt darüber, dass es Antisemitismus gibt. Um dem vorzubeugen, ist Wissen ein guter Weg. Wenn man weiß, wie der andere denkt, was er glaubt und welche Erfahrungen er gemacht hat, ist der Weg zur Intoleranz doch sehr weit. Daher beschlossen wir Lehrkräfte für Religion (kath. und ev.) sowie für Ethik, mit den beiden 6. Klassen eine Exkursion zur prächtigen Synagoge in Augsburg zu unternehmen und uns in dem angegliederten Museum informieren zu lassen. Im Unterricht waren schon die Grundlagen gelehrt worden. So war einiges ein freudiges Wiedererkennen, wie z.B. was es bedeutet, kosher zu essen, oder welchen Sinn die Bar Mizwa hat, die vergleichbar mit der Firmung und der Konfirmation ist. Anderes, wie etwa die Geschichte der Augsburger Synagoge oder die Ausstattung der Synagoge, die wir besichtigen durften, waren neue Erfahrungen und Kenntnisse. Das Gotteshaus selbst rief einige Ohs und Ahs hervor, da es einfach unglaublich beeindruckend ist. Die Katholiken der 6b freuten sich besonders über die kleine, filigrane Mesusa an einem Türpfosten im Museum, denn sie durften im Rahmen des Religionsunterrichts kurz zuvor selbst eine Mesusa basteln und mit einem Schriftstück befüllen. Nun konnten sie eine Mesusa an einer Tür bewundern. Und natürlich war sie schief gehängt, wie man auf dem Foto gut erkennen kann, denn nur Gott kann alles richtig machen, wir Menschen können das nicht. Dass das Judentum die Ursprungsreligion der abrahamitischen Religionen Judentum, Christentum und Islam ist, konnten wir auf unserer Führung nachvollziehen. Wir sind dankbar, dass wir die Augsburger Synagoge und das jüdische Museum besichtigen durften. Und wir hoffen, dass ein Eintauchen in die jüdische Glaubenswelt alle Menschen Respekt lehrt und sie im Sinne Abrahams denken lässt, der im Auftrag Gottes ein Segen für alle Völker sein sollte: „Durch dich sollen alle Sippen der Erde Segen erlangen“ (Gen 12, 3). Denn offensichtlich wollte Gott Shalom für uns alle.
Birgit Fahr