


Die 7a und 7c fuhren gemeinsam mit ihren Deutschlehrerinnen Frau Welzel und Frau Eckhardt-Fehler am Mittwochmorgen, den 26.03.2025, nach Augsburg zum Firmengelände der Augsburger Allgemeine. Dort wurden wir herzlich empfangen und mit erfrischenden Getränken versorgt.
Zunächst sahen wir einen kurzen Film über die Geschichte der Zeitung und ihre Entwicklung zu einem modernen Medienunternehmen. Denn die Augsburger Allgemeine druckt nicht nur Zeitungen – sie betreibt auch einen Radiosender, ein Fernsehstudio und ist im Internet sowie auf Social Media aktiv. Ein beeindruckendes Spektrum, wie wir feststellen durften. Darüber hinaus bietet das Unternehmen verschiedene Ausbildungsberufe an, von der Redaktion bis hin zur Informatik.



Doch beginnen wir von vorne: Die Augsburger Allgemeine gibt es seit 1945, also seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs. Damals erhielt Curt Frenzel die Lizenz Nummer 7, die es ihm erlaubte, eine Zeitung zu drucken und zu verbreiten. Aufgrund der Materialknappheit erschien die Zeitung zunächst nur zweimal wöchentlich und trug den Namen Schwäbische Landeszeitung, da sie die gesamte Region Schwaben informieren sollte. Unter der Leitung von Frenzels Tochter und Schwiegersohn entwickelte sich die Zeitung weiter und wurde schließlich zur Mediengruppe, die sie heute ist. Die Umbenennung in Augsburger Allgemeine erfolgte später, und bis heute erscheint die Zeitung in regionalen Ausgaben. In Burgau wird beispielsweise die Günzburger Zeitung verkauft, die – abgesehen vom Regionalteil – identisch mit der Hauptausgabe ist und ebenfalls in Augsburg gedruckt wird. Über die Jahre hat das Unternehmen sein Angebot stetig erweitert, zuletzt durch Social-Media-Kanäle.



Nach dieser Einführung berichtete uns eine Redakteurin von ihrer spannenden Arbeit und erzählte von einem unerwarteten Einsatz in einem ehemaligen Kriegsgebiet in Jugoslawien, dem heutigen Kroatien. Wir bekamen die Gelegenheit, Fragen zu ihrem Berufsfeld und ihren Aufgaben stellen. Ihre Erlebnisse waren fesselnd und hinterließen einen bleibenden Eindruck.
Nach einer kleinen Frühstückspause ging es weiter mit einer Zeitreise in die Vergangenheit des Zeitungsdrucks. Wir erfuhren, dass bis in die 1980er-Jahre Buchstaben aus Blei geformt und spiegelverkehrt auf Druckplatten „gestempelt“ wurden. Jede Zeile wurde dafür mühsam erstellt und dann zu einem Text zusammengesetzt. Diesen „Text“ aus Blei durfte man nicht fallen lassen, sonst war Sortierarbeit angesagt! Anschließend betrachteten wir ein Modell der modernen Druckmaschine – klein, aber äußerst detailgetreu. Die echte Maschine hingegen ist beeindruckende 64 Meter lang und so schwer, dass sie ein eigenes Fundament benötigt. Mit einer Geschwindigkeit von knapp 40 km/h druckt sie in vier Farben – Magenta, Cyan, Gelb und Schwarz – die nacheinander aufgetragen werden. Auch heute wird mithilfe von Metallvorlagen gedruckt, allerdings ist der Prozess weniger mühselig als in der Vergangenheit. Wie rasant das Drucken abläuft, konnten wir live beobachten. Im Übrigen erfuhren wir, dass diese Maschine bald ausgetauscht wird. Dies passiert ungefähr alle 20 Jahre. Der Nachfolger wird bis zu 60.000 Zeitungen pro Stunde drucken können.



Nach dem Druck wird die Qualität von den Mitarbeitern geprüft, bevor die Zeitungen und Prospekte ins Untergeschoss transportiert, dort verpackt und für die Auslieferung vorbereitet werden. Im Keller lagern außerdem riesige Mengen an Papierrollen. Eine spannende Frage war, wie lange dieser Vorrat wohl reicht – einen Monat? Ein Jahr? Die überraschende Antwort: nur eine Woche! Je nach Art der Druckerzeugnisse wird unterschiedliches Papier verwendet. Die Augsburger Allgemeine selbst besteht zu 85 % aus recyceltem Papier, was die typische graue Farbe erklärt.
Zum Abschluss bedankten wir uns für den faszinierenden Einblick in die Welt der Zeitungsproduktion. Als Erinnerung erhielt jeder von uns ein besonderes Andenken: unser Gruppenfoto im Zeitungsdesign. Mit vielen neuen Eindrücken machten wir uns schließlich auf den Heimweg.
Christine Eckhardt-Fehler