Wie wichtig Wasser ist für das Leben auf der Erde, hat sich eigentlich schon herumgesprochen. Aber wir von der AG Zukunftswerkstatt (Umweltschule) wollten aus der grauen Theorie erfahrbares Wissen machen und luden daher Frau Jutta Reiter aus Günzburg ein, die uns als Gewässerpädagogin dabei helfen sollte. Am Donnerstag, den 26. Oktober, marschierte also eine Gruppe von 15 Schülerinnen und Schülern mit den beiden Lehrkräften Benjamin Rettig und Frau Fahr und Frau Reiter zur Mindel. Auf einer kleinen Wiese beschäftigten wir uns erst einmal damit, welche Tiere in unserer Region im und am Wasser leben und wieviel Wasser der Deutsche im Durchschnitt täglich im Alltag verbraucht. Das Ergebnis von 130 Litern erstaunte uns dann doch. Dieser selbstverständliche tägliche Verbrauch sollte uns zu denken geben angesichts des kleinen Anteils an Süßwasser auf der Welt im Vergleich zum Salzwasser, das wir als Trinkwasser nicht nutzen können. Zur Demonstration des Verhältnisses schöpfte ein Schüler aus einem 10 Liter-Eimer (stellvertretend für das gesamte Wasser auf der Erde) 300 Milliliter Wasser, das den Süßwasseranteil zeigen sollte. Drei mit Wasser gefüllte Teelöffel veranschaulichten, wieviel Wasser aus dem 300 ml-Becher den Lebewesen relativ tatsächlich zur Verfügung stehen, denn 220 ml sind in Gletschern und Polen gespeichert. Dann wurden Kescher und Becher sowie Pinsel verteilt. Mit dem Kescher durften die Kinder am Rand des Flusses Kleinstlebewesen herausfischen und vorsichtig mit Hilfe des Pinsels in den mit Wasser gefüllten Becher umfüllen. Mit Enthusiasmus forschten unsere Schülerinnen und Schüler im Wasser. Schnell war auch die Vorsicht vergessen, möglichst nicht nass zu werden. So mancher Schuh musste anschließend ausgeleert werden. Der Eifer wurde vom Erfolg gekrönt: Kleine Fische, mehrere Hundsegel, Flohkrebse und andere kleine Tiere wurden neugierig herausgeholt und inspiziert. Dass Wasserskorpione einen scheinbaren Stachel haben, der allerdings ein Atmungsorgan ist, ähnlich funktionierend wie ein Schnorchel, erklärte uns Frau Reiter. Zur großen Freude aller wurden auch Köcherfliegen entdeckt, die als Indikator für intaktes Gewässer gelten. Selbstverständlich wurden die kleinen Wasserbewohner dann alle behutsam ins Wasser zurückgelassen. Nachdem wir nach dieser spannenden Aktion in die Schule zurückgekehrt waren, genossen wir die bestellten Pizzas und vertieften mit Checker Tobi („Checker Tobi und das Geheimnis unseres Planeten“) die Erkenntnis, wie unfassbar wertvoll Wasser ist. Weitergehend werden wir uns damit beschäftigen, was jeder Einzelne für den Gewässerschutz leisten kann.

Birgit Fahr

Wassernachmittag mit viel Info und Action