


Im Rahmen des Lehrplanthemas „Leben mit Beeinträchtigungen“ hat sich die Ethikgruppe der 5. Klassen intensiv mit der Erlebenswelt blinder und stark sehbehinderter Menschen auseinandergesetzt. Ziel war es, Verständnis für deren Alltag zu entwickeln, Barrieren zu erkennen und die besondere Bedeutung von Hilfsmitteln nachzuvollziehen. Durch verschiedene praktische Übungen erhielten die Schülerinnen und Schüler unmittelbare Erfahrungen: Beim Mobilitätstraining mit dem Blindenstock legten sie mutig kleine Wege zurück, sie ertasteten die Brailleschrift und entzifferten einen kurzen Text, haben versucht, Geld ohne Sicht zu erkennen, haben ihre Hände blind gewaschen und mit verbundenen Augen gegessen. Dabei wurde deutlich, wie anspruchsvoll alltägliche Situationen ohne Sehen sein können und wie wichtig deshalb Verständnis, Rücksicht und barrierefreie Unterstützung sind. Gleichzeitig erlebten die Schülerinnen und Schüler die beeindruckenden Fähigkeiten, Strategien und die Selbstständigkeit, die blinde Menschen entwickeln. Das Projekt hat nicht nur Wissen vermittelt, sondern vor allem Empathie, Respekt und Sensibilität gestärkt – ein wertvoller Beitrag zur inklusiven Schulkultur unserer Realschule.
Karin Ketterle

